Neue Debat­te um Ordon­nanz­waf­fe lan­ciert

Die Dis­kus­si­on um die Ein­zie­hung unge­nutz­ter Ordon­nanz­waf­fen hat in der Schweiz an Inten­si­tät gewon­nen. Die Moti­on von Natio­nal­rä­tin Pris­ka Sei­ler Graf, die auf die Ein­zie­hung von Waf­fen abzielt, die seit über zehn Jah­ren nicht mehr im Schiess­sport genutzt wur­den, hat sowohl poli­ti­sche Unter­stüt­zung als auch Kri­tik her­vor­ge­ru­fen.

Die von Pris­ka Sei­ler Graf initi­ier­te Moti­on wird vom Bun­des­rat unter­stützt. Sie basiert auf einer Stu­die des Eid­ge­nös­si­schen Büros für die Gleich­stel­lung von Frau und Mann, die den Zusam­men­hang zwi­schen häus­li­cher Gewalt und der Ver­füg­bar­keit von Schuss­waf­fen unter­sucht. Der Bun­des­rat hat dies­mal unter der Lei­tung des Justiz­de­par­te­ments von SP-Bun­des­rat Beat Jans, eine Not­wen­dig­keit erkannt, die Ver­füg­bar­keit von Schuss­waf­fen zu redu­zie­ren, um häus­li­che Gewalt ein­zu­däm­men. Die Stu­die und die damit ver­bun­de­ne Moti­on zie­len dar­auf ab, dass ehe­ma­li­ge Mili­tär­dienst­pflich­ti­ge ihre Waf­fen abge­ben müs­sen, wenn sie kei­nen akti­ven Schiess­sport betrei­ben.

Auf der ande­ren Sei­te steht die Kri­tik von Orga­ni­sa­tio­nen wie PROTELL, die die Metho­dik der Stu­die infra­ge stellt und die Moti­on als nicht aus­rei­chend empi­risch fun­diert betrach­tet. PROTELL argu­men­tiert, dass die Moti­on auf unsi­che­rer Daten­ba­sis erstellt wur­de und die Eigen­tums­ga­ran­tie der Waf­fen­be­sit­zer miss­ach­tet wer­den. Sie beto­nen, dass der Volks­wil­le in der Ver­gan­gen­heit klar für den Ver­bleib die­ser Waf­fen im Pri­vat­be­sitz ent­schie­den hat.

Inter­es­san­ter­wei­se zeigt sich in der aktu­el­len Debat­te eine gewis­se Offen­heit inner­halb der poli­ti­schen Land­schaft. FDP-Sicher­heits­po­li­ti­ke­rin Jac­que­line de Quat­tro hat in der SRF-Sams­tags­rund­schau signa­li­siert, dass sie bereit ist, über die vor­ge­schla­ge­nen Ver­schär­fun­gen zu dis­ku­tie­ren. Dies könn­te auf eine ver­än­der­te Hal­tung inner­halb der bür­ger­li­chen Par­tei­en hin­deu­ten, die bis­her gegen sol­che Mass­nah­men gestimmt haben.

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